Die Galerie Kramer freut sich, neue Videoarbeiten des in Bremen lebenden Künstlers und emeritierten Kunstprofessors Jean-François Guiton zeigen zu können. Guiton, der von 1998 - 2019 eine Professur für Neue Medien an der Hochschule für Kunst in Bremen innehatte, wurde für seine klaren und konzentrierten Video-Installationen und -filme vielfach ausgezeichnet.
Unter dem Titel „Weg vom Fenster“ zeigt er Installationen und Fotos, die die verglaste Öffnung in der Wand als vielfältiges Sinnbild von Innen und Außen beleuchten. Sie knüpfen an verschiedene Bedeutungsebenen des Fensters an und öffnen für die Fragestellung nach dem Blick auf die Welt.
Jean-François Guiton gehört zu den Künstlern, denen es gelingt, Komplexität zu reduzieren, ohne zu vereinfachen. Er reduziert seine Arbeiten meistens auf wenige Elemente, die dann für die Betrachter*innen Ausgangspunkt sein können, sich mit genauer Beobachtung der Arbeit die verschiedenen Ebenen selbst wieder zu erschließen.
Die Installation „Fensterln“ besteht aus der vierfachen Projektion eines der Galeriefenster an den Wänden und wenn die Sonne scheint, werden auch die beiden realen Fenster mitspielen und den Schatten des Galerie-Schriftzuges auf den Fenstern in den Raum werfen. Der Vorhang vor dem Fenster, der durch einen leichten Sommerwind bewegt wird, bewegt auch den Schatten… Alles ist logisch nachvollziehbar. (siehe Video)
Ein großer, geländerartiger Schatten, der in teils heftigen Auf- und Ab-Bewegungen auf den Vorhängen tanzt, gehört nicht zur Umgebung des Galeriefensters. Es sind also zwei Schatten, die sich auf dem Vorhang des Fensters unabhängig voneinander bewegen. Neben dem Schriftzug der Galerie ist es der Schatten eines fremden Geländers, der sich ebenfalls logisch auf und abwiegt.