Aktuelle Ausstellung
Wir freuen uns, eine Ausstellung mit Arbeiten von Noriko Yamamoto ankündigen zu können. Die Künstlerin studierte in Bremen bei Prof. Yuji Takeoka und schloss 2011 ihr Studium mit einer Meisterarbeit ab, für die sie den Karin Hollweg Preis erhielt. Die Künstlerin lebt in Bremen und Osaka, Japan.
In einer Ausstellung Unsichtbares zeigen zu wollen ist eigentlich ein Widerspruch. Die Arbeiten von Noriko Yamamoto, die in der Galerie Kramer zu sehen sind, widmen sich jedoch genau diesem paradoxen Anspruch.
Noriko Yamamoto arbeitet in den Medien Zeichnung, Collage und Installation, wobei ihre Bildergebnisse allerdings so gut wie nie zu sehen sind. Meistens werden sie mit Acrylplatten in unterschiedlichen Formen und Formaten zugedeckt. Kleine Ausschnitte lassen nur einen Bruchteil der darunterliegenden Arbeit frei. Diese Ausschnitthaftigkeit ist für die Künstlerin eine Metapher für die nur sehr begrenzte Überschaubarkeit der Welt. Sie weist darauf hin, dass die Welt, die wir sehen, immer nur ein Teil des Ganzen ist. Nur durch reine Anschauung lässt sie sich nicht erfassen. In einer Wissens- und Informationsgesellschaft, in der theoretisch das gesamte Wissen über die Welt zur Verfügung steht, gerät eine selbstkritische Auseinandersetzung mit der Frage, was wir wirklich wissen, oft in den Hintergrund. Statt rationaler Diskurse überwiegt in der Realität der Austausch von Meinungen und Weltbildern, die dann unversöhnlich gegeneinander in Stellung gebracht werden.
Yamamoto arbeitet mit Objekten, deren Formen und Oberflächen auf den ersten Blick zu zeigen scheinen, um was es sich handelt; die verschiedenen Ebenen, aus denen sie bestehen, enthalten jedoch nicht sichtbare Inhalte. So können Bilder, Zeichnungen und ganze Texte darunter liegen, oder sie bestehen aus übereinanderliegenden Buchstaben, die nur noch eine einzige geometrische Form ergeben. Andere Objekte enthalten kleine Welten in ihrem Inneren und ihre Hülle müsste erst zerstört werden, um das Innenleben sehen zu können. Die Arbeiten fordern dazu auf, die eigene Vorstellung und die Fantasie einzusetzen. Die Fähigkeit zu Imagination und Fantasie ist bedeutsam für diese Welt, so die Künstlerin. Sie fragt, ob das Ende der Fähigkeit zu Imagination das Ende der Welt bedeutet.
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