Die Ausstellung ist bis zum 5. August verlängert worden und nach Vereinbarung zu besuchen.
Die beiden Künstler Andreas Amrhein und Marc Taschowsky verbindet eine Freundschaft, die über das gemeinsame Thema ihrer Malerei entstanden ist. Beide setzen sich auf formal sehr unterschiedlichen Wegen mit Aspekten von Werbung, Mode und Konsum auseinander.
Andreas Amrhein hat dabei den Focus auf bunt bemalte Porzellanfiguren gelegt. Jene hochglänzenden Figuren, die als Dekoration und Kunstersatz in Salons und Wohnzimmern des Bürgertums seit dem Barock beliebt sind. Eine sorgfältige Auswahl von zum Teil ungewöhnlichen Figuren malt er auf Büttenpapier und verbindet sie mit eigenen Zeichnungen und Aquarellen. So sind bei ihm nicht nur die erwartbaren Tiere und barocke Schäferstündchen zu finden, sondern auch zeitgenössische Gruppen, wie posende Rapper vor ihren Straßenkreuzern oder kämpfende chinesische Samurai. Die glänzenden Oberflächen dieser realistisch gemalten Kunst-Surrogate bilden einen auffallenden Kontrast zum matten, freien Farbauftrag des Aquarell und heben die Figuren damit aus den Moden ihrer Zeit heraus. Sie werden zu Ikonen von Idealvorstellungen eines gelungenen Lebens und so zu hybriden Rollenvorbildern.
Marc Taschowsky findet das Ausgangsmaterial für seine Bilder in der Werbung und in Illustrierten und Modezeitschriften. Diese Referenz ist der Grund dafür, dass Frauen, junge Männer, Comicfiguren, Tiere und Schrift zu den am meisten gewählten Sujets seiner Bilder gehören. Auf großformatigen Leinwänden verbindet er sie mit lockeren Pinselschwüngen und verschiedenen Flächenelementen zu dynamischen Kompositionen. Durch die eigenwillige Zusammenstellung von so unterschiedlichen Elementen, wie Menschen-, Tier- und Comicfiguren, Konsumartikeln, geometrischen Formen, Übermalungen und Farbspuren von früheren Bild-Entwürfen vermitteln die Arbeiten schier unendliche Möglichkeiten und Ansätze, ein Bild zu malen. Die Fülle und das Überbordende werden auf der Leinwand durch eine zwischen den einzelnen Elementen entstehende Erzählung scheinbar zusammengehalten. Es entsteht eine Bildwelt, in der von der perfekten Erzählung der Werbung kaum noch etwas übrig ist, sondern die stattdessen an den Rändern stark bröckelt und auseinanderfällt, aber immer noch einen schönen farbigen Entwurf darstellt.