Vergangene Ausstellung
Von Jub Mönster sind neue Kugelschreiberzeichnungen zu sehen. In der ihm eigenen, aus winzigen Bögen und Schwüngen bestehenden Zeichentechnik arbeitet er realitätsnah Häuser, Paare und Parklandschaften heraus. Die „Wirklichkeit“, die er auf diese Weise abbildet, ist der Blick eines anderen. Es ist eine inszenierte Realität aus Filmklassikern wie „Giganten“, „Psycho“ und „Blow Up“. Sie halten Situationen fest, bevor sich dort im nächsten Moment Abgründe auftun. Diese Bilder sind Teil unseres kollektiven Bildgedächtnisses geworden und tragen trotz ihres Kulissencharakters zur Konstruktion von Wirklichkeitsbildern bei. Mit seinen aufwendigen Zeichnungen gibt Jub Mönster diesen Bildern Zeit und Raum.
Kinki Texas setzt aus vielfältigen zeichenhaften Elementen menschliche und tierische Figuren zusammen. Im Mittelpunkt stehen seine männlichen Protagonisten, die meistens Heldengestalten aus Western oder der US-Geschichte sind. Er stattet sie mit allen Insignien der Macht aus, die er sich vorstellen kann – und da ist er sehr ideenreich! Sie sind überbordend bewaffnet, häufig mit ihren Waffen verwachsen, mit mehreren Köpfen oder tierischen Körperteilen ausgestattet und mit eisernen Maschinenteilen verbunden. Ihre Gesichter sind mit Reißzähnen bestückt und Ihr Grinsen ist fürchterlich. Fast das gesamte Werk durchzieht ein Geist der Gewalt im Bemühen um Dominanz. Sogar Blumen fletschen bei Kinki Texas die Zähne. Allerdings ist das Scheitern jedes Mal vorprogrammiert.
In der absurden Übertreibung verliert die Bewaffnung ihre Funktionsfähigkeit und damit ihren eigentlichen Sinn. Sie schränkt ihre Träger stark ein und macht sie zu Opfern ihrer grotesken Machtgesten.