Vergangene Ausstellung
In der gemeinsamen Ausstellung von Mi-el Kwak und Ulrik Happy Dannenberg geht es um Süßes und Niedliches als Sinnbilder für Schönheit, Emotion und Begehren.
Als Mi-el Kwak 2016 zum Kunststudium von Korea nach Deutschland gekommen ist, fiel ihr auf, dass es in Deutschland im Gegensatz zu ihrer koreanischen Heimat wenig Niedliches gibt. Das Süße und Weiche, das Gefühle mobilisiert und zum Berühren animiert, ist hier nur für Kinder reserviert. In Korea ist Niedlichkeit ein beliebtes Thema, ähnlich wie in anderen ostasiatischen Ländern.
Mi-el Kwaks Suche nach Niedlichem wurde zur Erinnerungsarbeit an ihre Kindheit und eine Auseinandersetzung mit den Kulturen ihrer neuen Wahlheimat und ihres Herkunftslandes. Ihre Malerei setzt sich mit bunten Teddybären auseinander, mit Kulleraugen und Dackelblick, mit Süßigkeiten und Backwerk und mit dem Bedürfnis, die Dinge zu berühren und damit handhabbar zu machen. Die Arbeiten sind voll fröhlicher Farbigkeit, sie verweisen aber auch auf die mangelnde Akzeptanz von Niedlichkeit hierzulande.
Ulrik Happy Dannenberg legt den Fokus auf die Elemente überbordender Schönheit. Er verwendet bunte Formen von Süßigkeiten als Synonym für Schönheit und Begehren. Über ein malerisches Verfahren auf Kunstharzbasis lässt er die Farben durchscheinend und dreidimensional wirken. Mit Hilfe von Negativformen, aus denen er riesige Vergrößerungen von Lakritz und Gummitieren in Kunstharz gießt, erhöht er die Attraktivität der ohnehin schon mit Kauf-Appeal versehenen Produkte. Der durchsichtige Glanz glasklarer Schichten aus Kunstharz forciert das Bedürfnis, die Dinge zu berühren und sich einzuverleiben. Die Arbeiten zeigen eine hybride Form von Schönheit, deren Nähe zu Kindheit, Konsum und Kommerz nicht zufällig ist.