Aktuelle Ausstellung
Halbschattenkabinett
|15.04.2023 - 08.07.2023
|Anna Haifisch, Christian Orendt, Tanja Ritterbex, Sebastian Tröger, Steve Viezens, Marie Vermont,
Als „Halbschattenkabinett“ stellen sich hier 6 Künstler*innen auf, die in der Galerie Kramer Papierarbeiten zeigen. Eingeladen von den Künstlern Christian Orendt und Sebastian Tröger bringen sie das innovative und anregende Potenzial ihrer künstlerischen Arbeiten selbstbewusst in die Diskurse über den Zustand der Gesellschaft und die Zukunft der Erde ein. In Zeichnungen, Drucken und Aquarellen zeigen sie einen kritischen, humorvollen und manchmal melancholischen Blick auf die Welt.
Anna Haifisch ist eine Zeichnerin und Illustratorin aus Leipzig, die comic-ähnliche Alltagshelden zu Wort kommen lässt. Durch pointiert gesetzten Text ergibt sich der Inhalt einer „Geschichte“. Ihre Tier- und Menschenfiguren sind meistens dünn von Statur und mit einfachen Umrisslinien gezeichnet. Wie ein Hauch im Wind kommentieren sie melancholisch ihr Verzweifeln an der Welt und ihren alltäglichen Widrigkeiten. Ihre Reflexionen, Hoffnungen und Wünsche sind manchmal erstaunlich lapidar und doch tiefgründig.
Der in Berlin lebende Installationskünstler und Zeichner Christian Orendt befasst sich in feinen Zeichnungen und ironischen Texten mit dem Denken der Menschen und ihrer daraus resultierenden grundlosen Überheblichkeit. Er kombiniert oft gehörte Formulierungen und umgangssprachliche Redewendungen mit absurden Bildern und schlichtes Denken mit einem hoch entwickelten Sprachduktus. Die überraschenden und humorvollen Bildpointen, die so entstehen, holen die Absurdität so mancher alltäglichen Situation und Denkweise ins Bewusstsein.
Die niederländische Malerin und Performerin Tanja Ritterbex dekonstruiert in ihren Bildern und Performances die Erwartungen und Vorstellungen, die mit der Rolle der Frau verbunden sind. In spontan wirkenden, opulenten Tableaus feiert sie ein anderes Frauenbild. Sie macht den Spagat zwischen den unterschiedlichen Rollenerwartungen an Frauen deutlich.
In der Ausstellung zeigt sie 50 Arbeiten aus einer Reihe von geplanten 365 farbigen Porträts von Müttern und ihren Kindern. Durch die Wahl ihrer künstlerischen Mittel und die verwendeten Stilrichtungen lässt sie sehr fein die unterschiedlichen Persönlichkeiten und Beziehungen hervortreten.
Sebastian Tröger aus Nürnberg hat stets das große Ganze im Blick. „Am Hebel der Welt“ war der Titel seiner vergangenen Ausstellung im Neuen Museum Nürnberg. Sein kritischer Blick auf die Gegenwart ist immer humorvoll und findet vor dem Hintergrund einer ironischen Auseinandersetzung mit der Rolle von Kunst und Kulturgeschichte statt. In seinen spontan wirkenden Malereien und Zeichnungen tauchen die kunsthistorischen Bezüge vielfach in den Titeln auf. So wird eine einfache Zeichnung von der Rückansicht eines Keilrahmens versehen mit dem hintersinnigen Text „Die Ungegenständlichkeit beginnt.“
Der Maler Steve Viezens, der in Leipzig studiert hat, beherrscht die moderne und die altmeisterliche Form. In Malerei und Drucken kombiniert er alte und neue Realitäten zu spannungsvollen Kompositionen. Dabei lässt er Leerstellen oder übermalt mit modernen Attributen, wo es für die altmeisterlichen Kunst gerade wesentlich war. In der Ausstellung zeigt er u.a. feingearbeitete Linolschnitte, auf denen eine historische Landschaft durch große Farbkleckse gestört wird. Die Störungen haben Vorrang bei seinem künstlerischen Blick auf die Welt.
Aus Wien kommt die Künstlerin Marie Vermont dazu. Sie beschäftigt sich in einer Reihe von farbigen Aquarellen mit dem etwas aus der Mode gekommenen Begriff der Allmende als Form von Gemeinschaftseigentum. Als heutige öffentliche Orte, die auch die dort lebende Flora und Fauna einschließen, hat sie Brachflächen und verlassene Plätze ausgemacht. Diese dienen jedoch nicht nur Tieren und Pflanzen als Lebensraum, sondern werden oft auch als Abfallhalde genutzt. Solche „ungestalteten Nicht-Orte“ porträtiert die Künstlerin auf ihren Aquarellen so vielgestaltig und in einer so harmonischen Farbigkeit, dass man eher an paradiesische Gärten denkt als an ein Nebeneinander von Füchsen und Bauschutt, Igeln und alten Plastikplanen und Mückenlarven in alten Autoreifen.
Anna Haifisch ist eine Zeichnerin und Illustratorin aus Leipzig, die comic-ähnliche Alltagshelden zu Wort kommen lässt. Durch pointiert gesetzten Text ergibt sich der Inhalt einer „Geschichte“. Ihre Tier- und Menschenfiguren sind meistens dünn von Statur und mit einfachen Umrisslinien gezeichnet. Wie ein Hauch im Wind kommentieren sie melancholisch ihr Verzweifeln an der Welt und ihren alltäglichen Widrigkeiten. Ihre Reflexionen, Hoffnungen und Wünsche sind manchmal erstaunlich lapidar und doch tiefgründig.
Der in Berlin lebende Installationskünstler und Zeichner Christian Orendt befasst sich in feinen Zeichnungen und ironischen Texten mit dem Denken der Menschen und ihrer daraus resultierenden grundlosen Überheblichkeit. Er kombiniert oft gehörte Formulierungen und umgangssprachliche Redewendungen mit absurden Bildern und schlichtes Denken mit einem hoch entwickelten Sprachduktus. Die überraschenden und humorvollen Bildpointen, die so entstehen, holen die Absurdität so mancher alltäglichen Situation und Denkweise ins Bewusstsein.
Die niederländische Malerin und Performerin Tanja Ritterbex dekonstruiert in ihren Bildern und Performances die Erwartungen und Vorstellungen, die mit der Rolle der Frau verbunden sind. In spontan wirkenden, opulenten Tableaus feiert sie ein anderes Frauenbild. Sie macht den Spagat zwischen den unterschiedlichen Rollenerwartungen an Frauen deutlich.
In der Ausstellung zeigt sie 50 Arbeiten aus einer Reihe von geplanten 365 farbigen Porträts von Müttern und ihren Kindern. Durch die Wahl ihrer künstlerischen Mittel und die verwendeten Stilrichtungen lässt sie sehr fein die unterschiedlichen Persönlichkeiten und Beziehungen hervortreten.
Sebastian Tröger aus Nürnberg hat stets das große Ganze im Blick. „Am Hebel der Welt“ war der Titel seiner vergangenen Ausstellung im Neuen Museum Nürnberg. Sein kritischer Blick auf die Gegenwart ist immer humorvoll und findet vor dem Hintergrund einer ironischen Auseinandersetzung mit der Rolle von Kunst und Kulturgeschichte statt. In seinen spontan wirkenden Malereien und Zeichnungen tauchen die kunsthistorischen Bezüge vielfach in den Titeln auf. So wird eine einfache Zeichnung von der Rückansicht eines Keilrahmens versehen mit dem hintersinnigen Text „Die Ungegenständlichkeit beginnt.“
Der Maler Steve Viezens, der in Leipzig studiert hat, beherrscht die moderne und die altmeisterliche Form. In Malerei und Drucken kombiniert er alte und neue Realitäten zu spannungsvollen Kompositionen. Dabei lässt er Leerstellen oder übermalt mit modernen Attributen, wo es für die altmeisterlichen Kunst gerade wesentlich war. In der Ausstellung zeigt er u.a. feingearbeitete Linolschnitte, auf denen eine historische Landschaft durch große Farbkleckse gestört wird. Die Störungen haben Vorrang bei seinem künstlerischen Blick auf die Welt.
Aus Wien kommt die Künstlerin Marie Vermont dazu. Sie beschäftigt sich in einer Reihe von farbigen Aquarellen mit dem etwas aus der Mode gekommenen Begriff der Allmende als Form von Gemeinschaftseigentum. Als heutige öffentliche Orte, die auch die dort lebende Flora und Fauna einschließen, hat sie Brachflächen und verlassene Plätze ausgemacht. Diese dienen jedoch nicht nur Tieren und Pflanzen als Lebensraum, sondern werden oft auch als Abfallhalde genutzt. Solche „ungestalteten Nicht-Orte“ porträtiert die Künstlerin auf ihren Aquarellen so vielgestaltig und in einer so harmonischen Farbigkeit, dass man eher an paradiesische Gärten denkt als an ein Nebeneinander von Füchsen und Bauschutt, Igeln und alten Plastikplanen und Mückenlarven in alten Autoreifen.