Vergangene Ausstellung
Mit Christiane Bergelt, Ralf Tekaat und Silvia Keppler hat die Galerie drei Künstler zusammengeführt, die sich bewusst für Papier als Trägermaterial ihrer Arbeiten entschieden haben, was für die künstlerische Aussage eine nicht unwesentliche Rolle spielt.
Da digitale, computeranimierte Bilder und Texte auf Bildschirmen jeder Art und Größe heute die größte mediale und gesellschaftliche Aufmerksamkeit genießen, erscheint das Material Papier etwas wie aus der Zeit gefallen. Papier hat als Motor kultureller Entwicklungen ausgedient. Im Prozess der künstlerischen Erforschung neuer Ausdrucksformen wird Papier jedoch wieder auf seine materiellen und ästhetischen Eigenschaften hin untersucht sowie auf seinen Wert als Transporteur eines kulturellen Kontextes.
Für Christiane Bergelt ist Papier ein entgegenkommender Malgrund, der zwar sehr empfindlich aber auch leicht erweiterbar und veränderungsfähig ist.
Christiane Bergelt (Jg. 1982) ist Meisterschülerin von Thomas Hartmann und hat bereits verschiedene Stipendien erhalten. 2010 erhielt sie ein Postgraduiertenstipendium am Chelsea College of Art & Design in London.
Ihre zum Teil großformatigen Ölbilder entstehen auf zusammen geklebten und gefalteten Papierbögen, die sie auf dem Boden liegend bearbeitet und während des Malprozesses abschreitet. Ihre Bildsprache ist stark forschend, andeutend, immer wieder die Erwartungen der Betrachter mit eigenen, informellen Bildideen durchkreuzend. Es entstehen atmosphärisch starke Bilder, die Wertschätzung der Malereitradition und Suche nach Erneuerung gleichermaßen vermitteln. Silvia Keppler (Jg. 1982) hat in Karlsruhe und in Bremen studiert. 2012 hat sie ihr Studium bei den Professoren Korpys und Löffler beendet. Sie hat die Collage als künstlerisches Medium für sich wiederentdeckt und arbeitet auf historischen Foto-Postkarten. Ihre Bildsprache scheint die Auflösung eines digitalen Bildes in Pixel zu thematisieren. Tatsächlich besteht ihre Arbeit jedoch eher in einer analogen „Umorganisation“ der Bildinhalte. Kleine Teile der Fotografie werden herausgeschnitten und an anderer Stelle des Bildes sorgfältig und präzise wieder eingefügt. Teilweise geschieht das so subtil, dass die Veränderung bzw. der Platzwechsel nicht sofort augenfällig ist. Obwohl man ihre Bilder für mit dem Computer gescannte und ausgedruckte Prints halten kann, sind Ihre Arbeiten vollständig „analoger“ Natur. Ralf Tekaat (Jg. 1970) hat in Bremen bei Paco Knöller studiert und erhielt 2003 den Bremer Förderpreis für Bildende Kunst. Er ist in Bremen sowohl für seine inhaltlich motovierten Tableaus bekannt, auf denen er Skizzen, Zeichnungen, Fotos und Skripte zu einer bestimmten Fragstellung zusammenfügt, als auch für seine großen, skulptural wirkenden Zeichnungen auf weißem Papiergrund. Aus der Mitte des Bildes arbeitet er mit Bleistiftschraffuren Lage um Lage Gegenstände heraus, die uns bekannt vorkommen, deren Realitätsnähe aber nur eine scheinbare ist.
In der Galerie Kramer zeigt er seine neueste Werkgruppe, die „Massive“. Das sind mit Bleistift gezeichnete, fiktive, reliefartig wirkende Felsformationen mit mannigfaltigen Vorsprüngen, von denen der Blick von Vorsprung zu Vorsprung nach unten aus dem Bild gleitet. Hier erweist sich das Papier als höchst anschlussfähig. Leicht lässt sich ein weiterer, großer Bogen hinzufügen und mit der Fortsetzung der Felsen bezeichnen. Tekaat fügt so Tableaus mit neunteiligen Zeichnungen zu annähernd 3 × 3 m großen, beeindruckenden Berglandschaften zusammen.
Ihre zum Teil großformatigen Ölbilder entstehen auf zusammen geklebten und gefalteten Papierbögen, die sie auf dem Boden liegend bearbeitet und während des Malprozesses abschreitet. Ihre Bildsprache ist stark forschend, andeutend, immer wieder die Erwartungen der Betrachter mit eigenen, informellen Bildideen durchkreuzend. Es entstehen atmosphärisch starke Bilder, die Wertschätzung der Malereitradition und Suche nach Erneuerung gleichermaßen vermitteln. Silvia Keppler (Jg. 1982) hat in Karlsruhe und in Bremen studiert. 2012 hat sie ihr Studium bei den Professoren Korpys und Löffler beendet. Sie hat die Collage als künstlerisches Medium für sich wiederentdeckt und arbeitet auf historischen Foto-Postkarten. Ihre Bildsprache scheint die Auflösung eines digitalen Bildes in Pixel zu thematisieren. Tatsächlich besteht ihre Arbeit jedoch eher in einer analogen „Umorganisation“ der Bildinhalte. Kleine Teile der Fotografie werden herausgeschnitten und an anderer Stelle des Bildes sorgfältig und präzise wieder eingefügt. Teilweise geschieht das so subtil, dass die Veränderung bzw. der Platzwechsel nicht sofort augenfällig ist. Obwohl man ihre Bilder für mit dem Computer gescannte und ausgedruckte Prints halten kann, sind Ihre Arbeiten vollständig „analoger“ Natur. Ralf Tekaat (Jg. 1970) hat in Bremen bei Paco Knöller studiert und erhielt 2003 den Bremer Förderpreis für Bildende Kunst. Er ist in Bremen sowohl für seine inhaltlich motovierten Tableaus bekannt, auf denen er Skizzen, Zeichnungen, Fotos und Skripte zu einer bestimmten Fragstellung zusammenfügt, als auch für seine großen, skulptural wirkenden Zeichnungen auf weißem Papiergrund. Aus der Mitte des Bildes arbeitet er mit Bleistiftschraffuren Lage um Lage Gegenstände heraus, die uns bekannt vorkommen, deren Realitätsnähe aber nur eine scheinbare ist.
In der Galerie Kramer zeigt er seine neueste Werkgruppe, die „Massive“. Das sind mit Bleistift gezeichnete, fiktive, reliefartig wirkende Felsformationen mit mannigfaltigen Vorsprüngen, von denen der Blick von Vorsprung zu Vorsprung nach unten aus dem Bild gleitet. Hier erweist sich das Papier als höchst anschlussfähig. Leicht lässt sich ein weiterer, großer Bogen hinzufügen und mit der Fortsetzung der Felsen bezeichnen. Tekaat fügt so Tableaus mit neunteiligen Zeichnungen zu annähernd 3 × 3 m großen, beeindruckenden Berglandschaften zusammen.